|
Juni 2005 - Hochwechsel - Der vierte, einer Reihe von Ausflügen, die in der Weizer/Gleisdorfer Woche veröffentlicht wurden. |
Text von Wanderwichtel Petra - www.prolingua.at Grenzgänger – Eine Gratwanderung auf den HochwechselGrenzenlose Freiheit genießen, wo könnte man das besser als auf 1743 m Seehöhe. Das Auto am Feistritzsattel geparkt, nehmen wir den Weg, der auf unserer Wanderkarte zugleich als Grenze zu Niederösterreich eingezeichnet ist. Er führt uns durch einen friedlichen Nadelwald, dessen kräftige Bäume gen Himmel strotzen. Könnten sie sprechen, hätten sie einiges über die geschichtsträchtige Vergangenheit dieser Region zu erzählen. Weg in die Freiheit Spielerisch schlängelt sich der Waldweg nun bergauf und wir kommen auf eine Mutterkuhweide, die wir unter den neugierigen Blicken der Kühe passieren. Wald und mit Dotterblumen übersäte Wiesen wechseln sich nun ab, während uns der Weg zur ersten einladenden Almhütte auf der Kranichberger Schwaig führt. Unsere Pause ist jedoch erst für später geplant und so setzen wir unsere Wanderung fort. Der breite Waldweg geht nun in einen Waldpfad über, und mit jedem Schritt nehmen wir die positive Energie der Umgebung auf. Die Bäume weichen langsam den Almwiesen. Je höher wir kommen, desto schöner wird der Ausblick, der sich uns in alle Himmelsrichtungen bietet. Wetterkoglerhaus Vor uns erspähen wir das Wetterkoglerhaus am Gipfel des Hochwechsel, das momentan jedoch in eine Wolkendecke gehüllt ist. Wir wandern nun auf dem ungeschützten Bergkamm dahin und ein scharfer Wind weht uns um die Nase. Bevor wir in die Schutzhütte einkehren, besuchen wir noch den Soldatenfriedhof und die Gedenkkapelle, in der wir mehr über das traurige Schicksal dieses Grenzlandes erfahren. Hier begegneten sich das Abend- und das Morgenland in erbitterten Kämpfen. Und auch französische Truppen unter Napoleon und der Zweite Weltkrieg hinterließen ihre Spuren. Ausblicke Gedankenversunken blicken wir auf das oststeirische Hügelland, das heute so friedlich vor uns liegt. Unsere Augen folgen dem Niederwechsel, auf dem ein Weg zur Festenburg hinabführt. In der Ferne versuchen wir, uns bekannte Orte und Berge ausfindig zu machen. Nachdenklich treten wir den Rückweg an und sind dankbar, in einer Zeit hier sein zu dürfen, in der uns Wandersleute freundlich zulächeln und die Hand zum Gruße heben. |
|