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Juni 2005 - Katerloch - Der sechste, einer Reihe von Ausflügen, die in der Weizer/Gleisdorfer Woche veröffentlicht wurden. |
Text von Wanderwichtel Petra - www.prolingua.at, www.katerloch.at Das Katerloch – Das Geheimnis eines Berges Eine Tropfsteinhöhle liegt verborgen in den Tiefen des Sattelberges. Niemand weiß um ihr Bestehen. Tropfen um Tropfen wachsen in ihr über Jahrmillionen hinweg Stalagmiten und Stalaktiten. Gott spielt. Er spielt mit den Wassertropfen, die in den Berg eindringen und verwandelt sie in Fantasiegebilde. Langsam und geduldig, denn Gott hat Zeit. Es entsteht eine Welt aus Stein. Doch der Schein trügt, denn in den scheinbar leblosen Steinen herrscht mehr Leben, als man sich vorstellen kann. Tropfen fallen stetig herab und ihre Töne bilden im Tropfsteinurwald eine für den Menschen nie gehörte Symphonie. Gebilde und Wesen aus Stein nehmen langsam Formen an, beginnen zu leben und erzählen Geschichten. Und das Wasser tropft… Zwei Menschen werden geführt. Eine Prophezeiung und ein ungeahntes Wissen über etwas, das man nicht wissen kann, bringt sie an diesen Ort. Ihre innere Weisheit lässt sie suchen. Ihr Glaube lässt sie standhalten. Ihre Ausdauer lässt sie finden. Eine Fantasiehalle, deren Tropfsteinreichtum unerschöpflich ist. Ein Zauberreich, in dem ein ganzes Königreich Platz hat und in dem sich sogar Buddha niederließ. Und schließlich ein Seeparadies, in dem sich in 135 m Tiefe ein stiller See auftut, wie man ihn noch nie zuvor zu Gesicht bekommen hat. Mut, Zuversicht und Anderssein wurden belohnt. Und das Wasser tropft... Ein Lebenswerk entsteht. Jahre gehen dahin und auch andere dürfen dieses Geschenk Gottes sehen. Die einen mit dem gebührenden Respekt, die anderen ohne zu denken. Viele möchten an sich reißen, was Gott geschaffen hat, denn sie sind nicht fähig, sein Werk nur zu bewundern. Zwei Menschen gehen, ein anderer kommt. Gott ist zufrieden, denn er weiß, dass sein Werk liebevoll bewahrt und respektiert wird. Gott spielt weiter. Und das Wasser tropft… |